Wer den ältesten Globus der Welt sucht, sollte ins Germanische Museum nach Nürnberg kommen.Hier gibt es den Globus des Martin Behaim (1459-1507) zu sehen. Das Werk ist eines der Prunkstücke im großartigen Museum der alten Noris. Sein Entstehungsjahr ist auf das Jahr 1492 datiert. Die UNESCO hat den Globus am 18. Mai 2023 zum Weltdokumentenerbe erhoben. Das adelt das Museum und uns als Nürnberger Lions Club sogar ein bisschen mit. Nicht umsonst tragen wir ein modernes Globus-Piktogramm um das Lions-Logo, das in seiner Einfachheit besticht. Unsere besondere Verbindung zum GNM und seinem Prunkstück, zeigen wir seit Sommer 2023 durch die Mitgliedschaft im Fördererkrei des fantastischen Museums.
Aber nicht nur deshalb wurde es Zeit, mit interessierten Gästen, den „Erdapfel“ des Martin Behaim im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg aufzusuchen. Das hochinteressante Musem für Kulturgeschichte ist das größte kulturgeschichtliche Museum des deutschsprachigen Raums. Es beherbergt rund 1,3 Millionen Objekte, von denen 25.000 ausgestellt sind. Diese reichen von der Frühzeit bis zur unmittelbaren Gegenwart. Mit über 435.000 Besuchern pro Jahr zählt es zu den meistbesuchten Museen Deutschlands.
Unsere Exkursion am Sonntag, 8. Oktober 2023 war eine rundum gelungene Veranstaltung. Unser Dank für die sehr interessante Führung geht an Frau Dr. Mertens. Zu Gast waren einige Lions unseres Patenclubs, dem Lions Club Erlangen Hugenottenstadt. Auch Distrikt-Governor Tony Ilg gab sich die Ehre, zusammen mit Angelika Wieler (aktuell eine seiner Stellvertreterinnen). Dazu gesellten sich weitere interessierte Gäste um Details über die unvollständige Kartographie der weit über 500 Jahre alten Erdkugel zu erfahren.
Denn als der älteste Globus der Welt entstand, schrieb man das Jahr 1492. Zwar landete Christoph Kolumbus im Oktober 1492 auf den Bahamas, womit nach europäischem Verständnis die neuzeitliche Globalisierung begann. Aber niemand in Europa wusste damals von der Existenz des amerikanischen Kontinents. Da auf dem Behaim-Globus der ganze Erdteil Amerika fehlt, markiert er einen grundlegenden Umbruch im damaligen Verständnis der Welt.
Die Kugel selbst besteht aus diversen Verbundwerkstoffen und Deckfarbenmalerei, gehalten wird sie von einem Gestell aus Schmiedeeisen, dazu ein Horizontring aus Messing. Da der Globus bei früheren Restaurierungsarbeiten mit Leinöl bepinselt wurde, verdunkelt sich seine Oberfläche immer weiter. Grund genug, den Globus einer kompletten Digitalisierung zu unterziehen. Die so entstandenen Digitalbilder können an zwei Bildschirmen, direkt neben dem ältesten Globus der Welt und wie es der moderne Mensch gewohnt ist, mit den Fingern in alle Richtungen bewegt werden.
Die Einladung zur Interaktion, die auch detaillierte Vergrößerungen zulässt, sind eine enorme Bereicherung für diese Abteilung des Germanischen Nationalmuseums. Viel Spaß bei Ihrem eigenen Besuch!
