
Gerne werden bei Clubabenden von Lions Clubs – zur Fortbildung und Unterhaltung – Vorträge aller Art gebucht. Um aber auch Kinder einbinden zu können, ist ein einfacher Besichtigungstermin bei der nächstgelegenen Feuerwache eine feine Sache. Wir vom Lions Club Nürnberg Martin Behaim haben uns schon vor einem Jahr um einen Termin dort gekümmert und am 5. Juni 2025 war es dann endlich so weit. Unser Ziel war die nahegelegene Feuerwache 4 der Nürnberger Berufsfeuerwehr. Wissen muss man dazu, dass es in Nürnberg insgesamt fünf Feuerwachen gibt, dazu natürlich noch zahlreiche Stationen der freiwilligen Feuerwehren.

Unser Führer Christian ließ keine Frage unbeantwortet, wodurch alle Anwesenden sehr viel Spaß hatten und etliches gelernt haben. So zum Beispiel, wie die Aufgabenverteilung auf dieser Feuerwache geregelt ist (nämlich durch eine Unmenge Abkürzungen!) und dass die Bekämpfung von Bränden heutzutage nur noch einen sehr geringen Teil der Aufgaben ausmacht. Dafür wird die Feuerwehr von den Bürgern wirklich oft zu Arbeiten gerufen, die gar nichts mit ihren grundsätzlichen Aufgaben zu tun hat.
Relativ häufig wurde die Entfernung oder Rettung von Kleintieren genannt. Egal ob es sich um ein überfahrenes Eichhörnchen oder die kleine Mieze auf dem höchsten Baum in der Nachbarschaft handelt, die Leute rufen ohne nachzudenken die 112 an…. Aber auch die Öffnung von Wohnungen, wo man auf tote Mitbürger treffen kann, was auch nicht jedermanns Sache ist.

Dabei ist ein wichtiges Aufgabengebiet der Feuerwache 4 die Hilfe bei schweren Verkehrunfällen auf den nahen Autobahnen, das abpumpen von Wasser aus vollgelaufenen Kellern nach Starkregen und das zur Stelle sein bei anderen Katastrophen. Auch wenn man auf der Vorbeifahrt in der Hafenstraße nur sehr wenig von der Feuerwache sieht, ist das Gelände erstaunlich groß.
Die kleinste Nürnberger Feuerwache ist übrigens die mit der Nummer fünf. Diese ist für das Innenstadtgebiet zuständig und hat die höchste Einsatzdichte, denn scheinbar wird in der Innenstadt am meisten Unsinn und gefährlicher Schabernack getrieben.
Als Feuerwehrmann (Frauen haben wir nicht gesehen) schiebt man hier stets 24 Stunden Dienst, der immer morgens um 7:25 Uhr beginnt. Ein Teil der Gesamtzeit ist zwar „nur“ Bereitschaft, aber es lässt sich gut nachvollziehen, dass man in den Mehrbett-Zimmern nur sehr oberflächlichen Schlaf findet. Eine Schicht besteht aus immerhin 25 Personen!

Für ihre Verpflegung während der Schicht sorgt die Truppe selber. Vom Einkauf bis zum Spüldienst wird hier alles selbst erledigt. Dafür gibt es eine sehr gut eingerichtete Küche, in der so mancher Feuerwehrmann regelmäßig den Kochlöffel schwingt. Daneben muss das gesamte Material in den Hallen stets einsatzbereit gehalten werden. Von der Autowäsche bis zu Reparaturarbeiten, Hilfe von außen wird kaum benötigt.
Hier ist alles blitzblank – Besichtigung der Feuerwache 4




Die Berufsfeuerwehr bildet auch aus! Besichtigung der Feuerwache 4
Wie man einen Brand richtig löscht, kann hier aus verschiedenen Positionen erlernt werden. Mitglieder von freiwilligen Feuerwehren aus der Umgebung werden an den Simulatoren von den Profis ausgebildet, was auch zu den Aufgaben der Berufsfeuerwehr gehört.
Übrigens ist es inzwischen möglich, direkt bei der Feuerwehr eine Ausbildung zum Feuerwehrdienstleistenden zu machen. Alle Informationen gibt es auf dieser Webseite.



Besichtigung der Feuerwache 4: Auch im weißem Hemd kein Problem!
Wie man auf allen Fotos gut erkennen kann, kommt kein Fahrzeug in schmutzigem Zustand zum Einsatz.




Tatsächlich noch ein Einsatz bei der Besichtigung der Feuerwache 4



Vielen Dank an Christian für die hochinteressante Führung!

