
Am 26. September 2024 fanden sich etwas über 50 interessierte Zuhörer*innen im fast ausverkauften Katzwanger Kulturzentrum (KaKuze) ein, um Frankens bekanntestem Poetry Slammer Michael Jakob zuzuhören. In seinem 17. abendfüllendem Bühnenprogramm drehte sich alles um Geld. Es ist sein erstes nicht-kulturelles Programm, aber ganz konnte er das Slammen nicht lassen und rahmte die Veranstaltung mit zwei thematisch passenden Poetry Slam-Texten ein. Vor der Pause gab es mit Powerpoint hinterlegt auch einen Sciene Slam Beitrag über die Zinseszinsformel.
Ganz so schnell ging es mit dem reich werden dann aber doch nicht, am Ende benötigte Michael für seinen Vortrag gute 140 Minuten. Inhaltlich war aber auch sehr viel geboten. Vieles hatte man hier und da schon einmal gehört, aber so kompakt, so strukturiert und so eindringlich dargeboten, dürfte im weiten Feld der Finanzbildung nahezu einzigartig sein.
Aber Jakob verkauft ja auch kein anschließendes Seminar, er möchte wirklich helfen den Menschen die Augen zu öffnen. 40 % der aktuell arbeitenden Frauen werden von Altersarmut bedroht sein, zitiert er. Bei den Männern sähe es zwar etwas besser aus, aber die Rente für normal Arbeitende wird wohl in naher Zukunft nicht mehr für ein würdevolles Leben reichen.

Über Geld spricht man nicht. Michael Jakob tat es trotzdem!
So manches war dann doch neu und sorgte für Aha-Effekte beim überwiegend älteren Publikum. Hier ging Jakob auch selbstkritisch mit sich ins Gericht, wie seinem Rückblick auf Facebook zu entnehmen ist. „Ich brauche unbedingt noch Beispiele für ältere Personen“, schreibt er im Nachgang zur Premiere.
Vieles ist darauf in seinem Programm „Reich werden in 120 Minuten“ darauf ausgelegt, in jungen Jahren anzufangen, denn letzten Endes ist die Zeit eine der mächtigsten Faktoren im Vermögensaufbau. Durchaus beeindruckend sind die Rechenbeispiele, die immer wieder einfließen. Selbst mit dem Sammeln von nur einer Pfandflasche am Tag und der Anlage der 25 Cent in den Weltindex MSCI-World ließe sich rechnerisch im Laufe eines Menschenlebens eine Million aufbauen.
Seine rund 30 minütige Keynote „Reich werden ist wie ein Marathonlauf“, in der er 18 Parallelen zwischen dem erfolgreichen Absolvieren eines Marathons und dem konsequenten Vermögensaufbau aufzeigt, ist ebenfalls im Programm integriert. Diese Punkte machen schnell deutlich, dass man legal und ohne Glück nicht über Nacht reich wird, auch nicht in 120 Minuten. Aber eben auch, dass es mit einem Ziel, einem Plan, konsistentem Handeln und vor allem Disziplin zu 100% klappen kann!
Zum Abschluss gab es noch einige praktische Tipps und auch die Top 3, mit denen man sofort loslegen sollte. Und selbst wenn man nur diese drei Methoden in seinen Alltag integriert, verspricht Jakob, würde man automatisch über die Jahre zu den 20% der vermögendsten Menschen in seiner Einkommensklasse werden. Am Ende wird auch nochmal deutlich, dass es nicht nur einfach ums reich werden und um zukünftigen Luxus geht.
Jakob ist wichtig das Thema ganzheitlich zu sehen, sich keine Sorgen über Altersarmut machen zu müssen, seinen Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen und vor allem auch die Möglichkeiten zu haben, etwas gutes zu tun. Das tut er dann auch selbst an diesem Abend und spendet wie im Vorfeld vereinbart den kompletten Reinerlös von 370 Euro an das Hilfswerk unseres Lions Club.
Sein eigenes Ziel erzählt er auch ganz offen: „Mit 50 in Rente gehen. Und da sich Rente nach alten Menschen anhört, sage ich neuerdings: Mit 50 Privatier sein.“ Der Beifall ist am Ende groß, ebenso das Lob und einer der älteren Besucher sagt: „Das hätte ich mal vor 40 Jahren wissen müssen!“ Aber für ihn wird es dann definitiv Tipps in der überarbeiteten Version geben!
